30 SCHLEIER EINLADUNG


SCHLEIER
Studierende der Bauhaus-Universität Weimar

ERÖFFNUNG
DONNERSTAG, 5. FEBRUAR 2004

30 SCHLEIER TEXT

„...my mother wears blue jeans now, and I am so surprised; the things are changing faster, I don’t know, if it’s right?“
Burka Band, CD (Monika, Berlin 2003)

Der Schleier bezieht sich auf ganz unterschiedliche Themenkomplexe in unserer nächsten Umgebung: Fragen nach Religion, Tradition, Status der Trägerin oder nach dress-code tauchen auf. Kein Kleidungsstück – und kaum ein kulturelles Zeichen – hatte mehr Einfluss auf unsere Wahrnehmung des Mittleren Osten und der nordafrikanischen Welt als der Schleier.

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  30 Schleier

„...my mother wears blue jeans now, and I am so surprised; the things are changing faster, I don’t know, if it’s right?“
Burka Band, CD (Monika, Berlin 2003)

Der Schleier bezieht sich auf ganz unterschiedliche Themenkomplexe in unserer nächsten Umgebung: Fragen nach Religion, Tradition, Status der Trägerin oder nach dress-code tauchen auf. Kein Kleidungsstück – und kaum ein kulturelles Zeichen – hatte mehr Einfluss auf unsere Wahrnehmung des Mittleren Osten und der nordafrikanischen Welt als der Schleier. Wichtig ist es daher, die Fragen nach der Verhüllung (nicht nur des Körpers) unter historischen, sozialen, politischen, literarischen, künstlerischen, kostümgeschichtlichen und philosophischen Bedingungen zu bedenken und zu formulieren. Sowohl die Schleier der westlichen wie der östlichen Welt lassen eine Vielschichtigkeit von Interpretationsmöglichkeiten zu. Nach dem 11. September 2002 hat der Schleier in der Auseinandersetzung mit Multikulturalität neue Bedeutung bekommen. Aus künstlerischer Sicht hat das Thema des Schleiers, der Verhüllung, der Ummantelung, des Verbergens dezidiert mit der Frage nach Form und Inhalt zu tun. Was kann ich sehen, was steckt hinter der Oberfläche, wie ist sie beschaffen und was bedeutet das? Von Duchamp bis Christo über Joseph Beuys oder Lygia Clark bis hin zu Shirin Neshat ist die Hülle Thema unterschiedlicher künstlerischer Arbeitsansätze und Werkkomplexe. In der Schöpfung von Modedesignern führte die Beschäftigung mit orientalischen Bekleidungsstrategien z.B. bei Hussein Challayan vor ein paar Jahren zu heftigen Kontroversen (Katharina Hohmann. Aus dem Vorlesungsverzeichnis, Bauhaus Universität Weimar, Fakultät Gestaltung, Freie Kunst, im Wintersemester 2003 / 2004).

12 junge Künstlerinnen haben sich ein Semester lang diesem Themenspektrum gewidmet: Anemone, Gesa Hansen und Nathalie Mohadjer, Julia Harms, Angela Köhler, Nadine Linß, Bianca Mancini Scliar, Anahita Razmi, Michelle Rowbotham, Nora Schmidt, Anna Tsoulufi und Eva Weigand. Ein themenspezifisches Heft, das „Schleiermagazin“, mit Referaten und künstlerischen Arbeiten ist entstanden, das Sie über www.kkkiosk.de beziehen können. Gäste im Seminar waren: Thomas Ritschel, Religionswissenschaftler; Katharina Tietze, Designerin; Heike Hanada, Architektin; Bettina Allamoda, Künstlerin; und Fritz von Klinggräff, Literaturwissenschaftler.